Meine Weiterreise ist geplant

…und es fühlt sich gut an.

Mir bleiben noch 3 Tage auf Koh Phangan, die ich genießen möchte mit den Dingen, die ich hier schätzen gelernt habe…

  • Jederzeit in den Pool oder ins Meer springen zu können
  • Mich auf meinen Roller zu schwingen, um in ein Strandcafé oder zu einer Veranstaltung zu fahren und dabei ein immenses Freiheitsgefühl zu verspüren
  • Gute Frucht-Shakes zu trinken, insbesondere Coconut Shakes 😉
  • Günstige Thai Massagen zu genießen
  • Den Sonnenuntergang am Strand zu genießen
  • In Hängematten zu chillen
  • Am Freitagmittag nochmal zum Ecstatic Dance zu gehen

Am Samstag, 27. April geht dann um 11:30 Uhr meine Fähre nach Surat Thani – auf‘s Festland. Dort steige ich in den Bus zum Flughafen. Die Fahrt dauert nochmal 1,25 Stunden. Um 18:50 Uhr geht mein Flieger nach Bangkok. Ankunft ist gegen 20 Uhr. Ein langer Tag!

Vor Ort habe ich dann jedoch 3 ganze Tage. Was ich dort konkret machen werde, weiß ich noch nicht… sicherlich gibt es Einiges zu sehen und zu staunen!  Bin jedenfalls schon sehr sehr gespannt auf diese 15 Millionen (!!!) Einwohner Metropole.

Am 1. Mai geht es weiter nach Bali. Für die ersten Nächte habe ich mir eine Unterkunft in Ubud gebucht. Ubud ist das kulturelle Zentrum von Bali, eine Kleinstadt die im Süden der Insel (jedoch nicht am Meer) liegt. Wie lange ich in Ubud und generell auf Bali bleibe, habe ich noch nicht abschließend entschieden. Und vielleicht buche ich mir meinem Rückflug auch erst wenn ich auf Bali bin. Aktuell schwebt mir vor zu meinem Geburtstag Ende Mai wieder in Deutschland zu sein. Hoffentlich dann zu besserem Wetter, als es aktuell der Fall ist.

Bei meiner Recherche, ob ich für die Einreise nach Indonesien zwingend ein Rückflugticket nachweisen muss, bin ich auf der Seite des Auswärtigen Amts gelandet und hab die mal etwas überflogen.

Oh weh, danach lauert in Indonesien, wie wahrscheinlich auch in zig anderen Ländern der Tod – durch Unfälle auf der Straße, durch Moskitos als Krankheitsüberträger und generell alle anderen möglichen Krankheiten.

Das lässt sich jetzt als Aufklärung betrachten oder halt auch als Angstmache. Ich vermute jedenfalls, dass in Deutschland jährlich mehr Menschen auf der Straße sterben als es in Indonesien der Fall ist. Und es in Deutschland auch wesentlich mehr Krankheiten gibt bzw. die Menschen dort häufiger krank werden. Ja, vielleicht nicht so schwer, doch auch nur weil unsere deutsche Gesundheitsversorgung eine Bessere ist. Nun ja, bei mir bedient das jedenfalls die Wahrnehmung, die ich von Deutschland habe, und die spätestens seit Corona als „German Angst“ bekannt ist.

Spannend wäre es ja mal zu erfahren, was andere Botschaften so über die Einreise nach Deutschland schreiben. Wird da auch dringendst davor gewarnt am deutschen Straßenverkehr teilzunehmen (der auch übrigens mit seinen ganzen Regeln ultra gefährlich ist)? Oder vor Taschendieben, Bettlern, vor den Drogenumschlagsplätzen, die wir mittlerweile in fast jeder größeren Stadt haben? Ich weiß ja nicht, wo da mehr Unsicherheit herrscht.

Hier auf Koh Phangan hab ich mich jedenfalls sehr sicher gefühlt. Hier lässt man das Haus, den Bungalow einfach offen, also unabgeschlossen. Du kannst den Schlüssel unberührt am Roller stecken lassen und sogar das Handy in der Handyhalterung am Roller. Der Rucksack liegt sicher am Strand oder im Café während du im Meer baden bist. Du kannst abends – auch als Frau – alleine am Strand unterwegs sein. Die Thais wollen dir hier bestimmt nichts böses, wenn dann sind es eher andere Touristen… doch auch das ist hier glaub super selten. Ein wirklich schönes Gefühl!

Mal sehen wie es auf Bali wird. Ich freue mich jedenfalls aktuell darauf, bevor ich nach Hause komme, noch was Neues zu entdecken…

Auch das Paradies hat seine Mängel…

Auch das Paradies hat seine Mängel…

Oder: Einige Gründe, warum im Paradies auch nicht immer alles perfekt sein kann.

Zwischenzeitlich bin ich in meinem dritten Monat auf Koh Phangan und antworte auf die Frage „Lebst du hier?“, die hier ganz üblich ist, weil das tatsächlich auf sehr viele zutrifft, mit „ja, aktuell schon“. Irgendwie fühlte es sich in den letzten Wochen auch so danach an. Ich hab täglich – egal wo ich unterwegs war – Menschen getroffen, dich ich mehr oder weniger kannte. Ich hatte hier meinen Insel-Alltag. Und ich hab mich hier sehr sehr wohl gefühlt. In den letzten Tagen hat sich das verändert. Ich vermisse meine eigene Küche, das Kochen generell und wirklich gerade ein gemütliches Zuhause. Ich vermisse einen Spaziergang im Wald und das Fahrradfahren. 

Vielleicht sind das die ersten Sehnsüchte für eine Rückkehr?!

Die Zeit hier ist so schnell vergangen und für mich zu einem Inner Traveln und einer persönlichen Weiterentwicklung geworden. Das ist es was die die Insel mit ihrem Angebot und ihrer Energie in einem immensen Tempo ermöglicht.

Die Kristall-Insel

So nennt sich Koh Phangan auch, weil sagt wird, dass sich die Insel auf einem riesigen Kristallquarz geformt hat und dadurch eine sehr starke Energie hat. „Wenn man ein Hoch hat dann hat man ein “Super-Hoch” ähnlich verhält es sich mit einem Tief, dann ist man nämlich wirklich am Boden.“ Ich kann das bestätigen, zumindest dahingehend dass die Emotionen, die hier hochkommen, sehr intensiv sind. Ob das mit dem Rosenquarz zu tun an, bleibt wohl ein Rätsel.

Auch sagt man über Koh Phangan, dass es auf einer Ley-Linie liegt, was vielleicht die starke Energie erklärt. „Menschen verändern sich hier schnell. Die Insel kann ein großartiger Test deiner Persönlichkeit, Stärke und deines Mutes sein. Aber vielleicht muss man auch daran Glauben, dass es funktioniert oder es passiert unterbewusst, wir wissen es nicht. Was wir wissen ist dass viele Menschen auf der Insel Quarz gefunden haben. Man kann auch die natürlich vorkommenden Shiva Augen finden, dies sind Teile des Hauses der Turban Schnecke.
Man sagt Shivas Augen nach, dass sie dein drittes Auge öffnen was hilft hinter das Offensichtliche zu blicken und die tieferen Aspekte des Lebens wahrzunehmen, zudem sehen sie wunderschön aus. Jedes Auge hat einen ähnlichen Strudel die Farben können jedoch variieren je nachdem was die Schnecke gegessen hat.“ Quellen-Link

Jedenfalls zieht die Insel neben den Fullmoon-Party-Peoplen jede Menge spirituelle Menschen an, die ein Bedürfnis danach haben, hinter die Fassade zu blicken und ihr Wissen (sei es Yoga, Embodiment, Tantra, Psychologie, Breathwork, Tanzen…) teilen möchten. Deshalb gibt es auch nichts, was es hier nicht gibt und jeden Tag jede Menge Möglichkeiten tief in all diese Themen einzutauchen.

Vielleicht ist auch einfach das der Grund, warum viele schlummernde Themen und Emotionen hier hochkommen. Und ein Grund, warum es nicht immer nur toll ist hier: Denn innere Arbeit ist anstrengend und oft unschön und ein emotionales Tief im Paradies ist genauso scheiße wie ein emotionales Tief im verregneten Deutschland. 🙂 Da hilft das Meer auch nichts.

Das Paradies auf den zweiten Blick

Es ist nicht immer toll…

  • …jeden Tag mind. 30 Grad zu haben. Auch abends kühlt es nicht wesentlich ab.
  • …eine so hohe Luftfeuchtigkeit zu haben, dass Schimmel in den Bungalows (in Matratzen und Kissen) völlig normal ist.
  • …- wie oben schon erwähnt – nicht einfach mal selbst das kochen zu können, wonach mir gerade ist.
  • …Tiere (Insekten, doch manchmal auch Katzen und Hunde) ungewollt in der eignen Unterkunft zu haben
  • …alleine zu sein.
  • …Menschen, zu denen ich eine Verbindung aufgebaut habe, wieder gehen zu lassen, weil deren Reise vorüber ist.
  • …immer wieder neue Verbindungen aufzubauen.
  • …keine Konstante zu haben.
  • …aus dem Rucksack zu leben.
  • …kein richtiges Wohlfühl-Zuhause zu haben und deshalb meistens draußen abzuhängen.
  • …dass hier alles so unverbindlich ist.
  • …jede Unterhaltung auf Englisch zu führen. 

Gleichzeitig ist es großartig, die Möglichkeit zu haben, jeden Tag neu entscheiden zu können. Ich bin dankbar dafür täglich auf mein Bauch- und Körpergefühl hören zu können und spontan zu entscheiden, auch im Kopf geschmiedete Pläne jederzeit über den Haufen werfen zu können und dadurch im Hier und Jetzt zu leben.

Es ist großartig, dass jeden Tag die Sonne scheint, ich keine festen Schuhe und auch keine Jacke brauche. Es ist großartig so schnell neue Menschen kennenlernen zu können. Es ist großartig jeden Tag einen Fresh Coconut Shake trinken zu können – ich liebe es! Und es ist großartig jeden Morgen mit Meerblick aufzuwachen.
…und sicherlich auch noch einiges mehr, was mir vielleicht auch erst wieder zurück in Deutschland bewusst werden wird.

Doch liegt es wirklich an der Insel, dass gerade mehr die unschönen Seiten in meinen Fokus geraten oder liegt vielmehr an meinen sich verändernden Bedürfnissen und meinen Sehnsüchten?

Heute morgen – nachdem die letzte Nacht mit Kakerlaken-Besuch und Gewitter (von dem Schimmel mal ganz abzusehen) echt mehr als bescheiden war – sind meine Sehnsüchte nach einem Zuhause noch präsenter. Ich tauschte nich mit Ann-Kathrin aus, einer deutschen Weltreisenden, die mit ihrem Partner schon seit einigen Monaten unterwegs ist, ob sie während der Reise auch immer wieder Zweifel und ein Sättigungsgefühl in sich verspürt?

„JA!“ war ihre Antwort. Und sie konnte dem Ganzen sogar einen Namen geben…

Reisemüdigkeit

Wie ich mich dann gleich belesen habe, kommt eine Reisemüdigkeit typischerweise nach circa 3 Monaten auf. Es ist der Punkt, an dem sich Reisende darauf freuen, endlich wieder selbst kochen zu können, im eigenen Bett zu schlafen, überhaupt ein Zuhause zu haben, in dem man nicht nur zum Schlafen ist. Ein Buch aus dem Schrank zu ziehen, das man gerade lesen möchte. Die eigenen Sachen sortiert in Schränken zu finden. Und natürlich die Zeit, in der man sich wieder auf die Menschen zuhause freut – schlicht: auf Alltag.

Ich finde mich da grad sehr stark wieder, auch wenn ich weiß, dass es auch eine Müdigkeit vor dem Alltag zuhause gibt und mir jetzt schon sicher bin, dass diese vermutlich direkt nach der Reisemüdigkeit kommen wird. 😉

Mal sehen, welche Entscheidungen ich in den nächsten Tagen für mich treffen werden.

Stay tuned…

Community Koh Phangan

Community Koh Phangan

Es ist Samstagmittag, ich sitze in meiner Stamm-Bar Nang Sabei, unweit von meiner Unterkunft, mit Blick auf den Strand und das Meer und habe mir gerade eine Smoothie-Bowl bestellt. Erst heute Abend steht wieder ein Programm-Punkt an: Contact Impro, eine Form von improvisiertem Partner-Tanz.

Nachdem in den letzten Wochen sehr viel (in mir) passiert ist, fühle ich, dass es mal wieder Zeit für ein paar Worte auf diesem Kanal ist.

4 Wochen bin ich nun auf der Insel

…und es ist spannend wie sich meine Wahrnehmung und mein Gefühl für die Insel Woche für Woche verändert. Wie ich mittlerweile angekommen bin und mich in einem zweiten Hause fühle. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendwo am Strand, in einem Cafe, im 7 Eleven Supermarkt, eine Person treffe, die ich kenne oder zumindest schonmal gesehen habe. Ich liebe dieses Gefühl. Ich kann mich noch erinnern, wie ich das in Bonn zum ersten Mal hatte und mich dabei sofort zuhause und zugehörig gefühlt habe. Ja, und ich glaube das ist einer der Gründe warum es viele Menschen immer wieder nach Koh Phangan zieht. Es ist für viele ein zweites Zuhause (geworden)!

Beim Frühstück saß ich heute mit Ari, einem Griechen zusammen. Ich hab ihn bei einem der Kurse im Samma Karuna (einer wundervollen spirituellen Community in Sri Thanu) kennengelernt und dann zufällig in meinem Hotel wiedergesehen. Wir haben über die Insel philosophiert, über die Energie hier, die Lebendigkeit, die Fülle, die Masse an Angeboten und damit auch das sehr hohe Maß an Yang-Energie (eine pushende, aktive Energie). Alles ist ständig in Bewegung. Ort der Stille sind selten und dürfen aktiv gesucht werden. Ich bin dankbar, dass ich von Natur aus eine ganz gute Erdung habe. Bemerke aber auch wie ich immer wieder den Rückzug und die Stille für mich brauche und suche und mir das Erde-Element – der kühlende Wald, die Bäume, die frische Waldluft – tatsächlich fehlt.

Paradies im doppelten Sinne

Die Verlockung hier ist sehr groß und die Gefahr sich selbst im ständigen Tun, im Höher-Schneller-Weiter-Modus, im Konsum von Workshops zu verlieren. Es ist nicht nur ein tropisches Paradies – es ist auch ein Paradies der persönlichen Weiterentwicklung.

Auch ich hab in den letzten Wochen einige Events besucht. Das besonderste und mich berührenste Event war die Tantra from the Heart-Immersion bei Leonie. Die 4,5 Tage waren unglaublich intensiv, emotional, schmerzhaft und voller Liebe – genau wie das Leben selbst es ist.

Was ist Tantra?

„Bei Tantra geht es darum, Präsenz und Liebe zu verweben, die männlichen und weiblichen Energien zusammenzubringen.“

Leonie, Tantra from the Heart

Für mich ist Tantra in erster Linie die Verbindung zu mir selbst, mit meinen Bedürfnissen und Wünschen, die Wahrnehmung meiner persönlichen Grenzen. Darauf aufbauend kann eine ehrliche und respektvolle Verbindung zu anderen Menschen entstehen. Tantra ist bedingungslose (und nicht nur körperliche) Liebe!

Wenn alle Menschen Tantra praktizieren würden, wäre die Welt definitiv ein besserer Ort!

Mit jedem besuchten Event, jedem Kontakt, dem Beobachten meiner Reaktionen, meiner Emotionen, meiner Gedanken und jeder daraus gewonnenen Erkenntnis habe ich in den letzten Wochen unglaublich viel über mich gelernt… über meine Werte, meine Grenzen, meine Bedürfnisse, meine Sehnsüchte.

Und habe wundervolle, inspirierende Menschen kennengelernt, mit denen ich nach wie vor im Austausch bin und wir uns manchmal (sofern sie noch hier sind) auf der Insel treffen, um unsere Erfahrungen zu teilen oder uns einfach eine Umarmung zu schenken.

Ich freue mich darauf noch weitere 3 Wochen auf dieser Insel zu haben. Spätestens am 3. April muss ich aus Thailand ausreisen. Mal sehen wo mich dann hinzieht.

Faszination Koh Phangan

Faszination Koh Phangan

Ich sitze hier in einem stylischen Kaffee mit Meerblick. Es gibt hervorragenden Kaffee aus der Siebträgermaschine, für mich mit Haferdrink. Auch alle andere Pflanzen-Alternativen sind möglich. Dazu gibt es ein Porridge auf Kokosmilchbasis mit Früchten. Ansonsten stehen auf der Karte unterschiedliche Früchte-Bowls, Smoothies, Omelettes, Toasts mit Avocado & Co.

Genau mein Geschmack

Genau das was ich mir auch zuhause bestellen würde. Und ja, abgesehen vom Meerblick könnte das Kaffee tatsächlich auch in Bonn sein. Noch nicht mal die sprachliche Kulisse ist sonderlich anders, weil von überall immer wieder ein paar Brocken deutsch zu hören sind und ja auch in Bonn Unterhaltungen auf Englisch keine Seltenheit sind.

Ich genieße es und habe es mir ja auch ausgesucht. Wobei… eigentlich hatte ich ein anderes Frühstücksziel, doch beim Vorbeifahren hat mich das Café so angesprochen, dass ich kurzerhand meinen „Plan“ geändert habe. Gut so, denn kaum dass ich saß, hat es mal wieder ordentlich geregnet.

Wo ich hier so sitze, mit mir alleine, ganz unabgelenkt, kreisen meine Gedanken um die Faszination dieser Insel. Warum dieser Ort so ist wie er ist.

Alles andere als ein typischer Urlaubsort

Der Großteil der Menschen lebt auf längere Zeit hier, sind digitale Nomaden. Menschen, die einen anderen Lebensplan für sich suchen, die eine Vision haben, auf der Suche sind, sich weiterentwickeln wollen. Und es gibt hier auch gefühlt alles auf dieser Insel zum weiterentwickeln und eine gute Zeit haben: Yoga, QiGong, Breathwork, Embodiment, Tantra, Energiearbeit, Tanzen, Wassersport, Sauna & Eisbaden, natürlich jede Menge Partys und alles andere was ich jetzt ausgelassen habe, auch. 😉

Und mir kam der Gedanke, dass Sri Thanu (der Ort an dem ich hier auf der Insel lebe) eine Eigen-Kreation von Digitalen Nomaden ist. Ein Ort, der sich über die Jahre den Bedürfnissen angepasst hat: Angebote zur Persönlichkeitsweiterentwicklung & Co., westlichem Essen, schicken Cafés, coolen Bars, neuen & modernen Unterkünften, Co-Working-Spaces und noch vielen weiteren Annehmlichkeiten. Ein selbst kreiertes Paradies für Digitale Nomaden.

Eine spirituelle Community

Einige Stunden am Tag arbeiten. Davor/dazwischen/danach an den Strand, zu irgendeinem Workshop oder zur nächsten Party. Hört sich ziemlich cool an und vielleicht ist es das auch.

Ich bin trotzdem energetisch noch nicht so ganz auf der Insel angekommen…

Draußen regnet es gerade so krass, dass ich binnen einer Minute klatschnass wäre! 🙈 Also bleib ich noch einen Moment hier sitzen bevor es dann für mich heute auf eine kleine Roller-Tour über die Insel geht, in den Norden zum Malibu Beach (eine kleine Strandzunge), dem angrenzenden Chaloklum Beach und dem nochmal 3 km weiter östlichen liegenden Haad Khom Beach und seinem Aussichtspunkt.

Wusstest du, dass in Asien Linksverkehr herrscht? Ich bin erstaunt wie schnell ich mich nicht nur wieder an das Rollerfahren an sich, sondern auch an den Linksverkehr gewöhnt habe. Schon eine sehr nette Sache so ein Gefährt! 🙂

Welcome to Koh Phangan

Seit gestern bin ich auf Koh Phangan. Das Shuttle hat mich überpünktlich an meiner Unterkunft abgeholt und zur Fähre gebracht, die mich mit vielen anderen Touris in 30 Minuten Fahrzeit auf die andere Insel gebracht hat. Dort wollte ein Thai mir erst eine Taxifahrt für 800 Baht (20 Euro für 10 Km) anbieten. Ich hab schließlich einem Roller-Ride für 300 Baht zugestimmt und war sehr gespannt wie das mit meinem Gepäck funktioniert. „Ganz einfach“ – der Handgepäckskoffer stand im Fußraum, der große Backpack längs auf seinem Schoß und der Armatur. 🙈 Wer übrigens sagt, dass Thailand günstig ist, der war schon lange nicht mehr hier.

Es ist spannend zu bemerken, wie gestern mit meiner Ankunft auf Koh Phangan – in meiner vorübergehenden Unterkunft – direkt ein paar Widerstände mit eingezogen sind. Gedanken wie „das ist ja ganz schön anders als auf Samui“ und „die Unterkunft ist ja ganz schön basic, obwohl sie einen Haufen Geld kostet“… Gedanken, die Emotionen in mir auslösen und meine Stimmung beeinträchtigen.

Die Unsicherheit, ob ich in diese Welt gehöre, ob ich hier reinpasse. In die Welt der schönen Menschen, der coolen digitalen Nomaden und Coaches… da sind sie die Selbstzweifel.

Und dann erinnere ich mich wieder, dass ich dafür ja hier bin. Nicht um unentwegt eine tolle Zeit in meiner (ausgeweiteten) Komfortzone zu haben – dann wäre ich einfach einige Wochen in Urlaub gefahren. Vielmehr will ich ja Neues erfahren, bin hier um mich in neue Situationen zu bringen, zu sehen wie ich darauf reagiere, was es mit mir macht.

Ich werde in den nächsten Wochen darüber berichten wie sich meine Reise hier so entwickelt.

Ayurveda-Rückblick

Ayurveda-Rückblick

4 Tage ist es erst her… das Ende meiner Ayurveda-Kur

und damit der Beginn der Thailand-Reise. Es fühlt sich bereits viel länger an… nicht weil die Wirkungen der Ayurveda-Kur verblasst sind, sondern die Erlebnisse in den letzten Tagen schon wieder so intensiv waren. Heute bin ich voll im Genussmodus, lasse mich durch das Fisherman’s Village treiben, von einem Laden zum Anderen, nach was mir gerade so ist. Bewappnet mit meinem Tablet, an dem ich heute mal die letzten Tage zusammenfassen möchte.

Spannend ist, dass egal in welchem Restaurant oder Café ich hier bislang gesessen habe, es keiner wirklich eilig hat, meine Bestellung aufzunehmen oder zu kassieren um den Platz für weitere Touristen frei zu machen. Ich finde das wunderbar und sehr entspannend. Im Netz lese ich allerdings immer wieder Bewertungen, dass das Essen zwar gut ist, es jedoch unglaublich lange dauert, bis das Bestellte kommt. Tja, wir sind halt eben hier nicht im durchgetakteten Deutschland… und genau das ist doch so toll 🙂

Gerade sitze ich jedenfalls mit Meerblick in einer Bar, die Positive Vibes heißt, bei einem Golden Smoothie (Mango, Banane, Yoghurt) und südamerikanischen Gitarren-Klängen. Die sind etwas gewöhnungsbedürfig. Ansonsten ist es Genuss pur!

Doch ich möchte noch nicht detailliert über Thailand berichten, sondern erstmal einen kleinen Rückblick über die Panchakarma-Kur geben. Panchakarma steht im Ayurveda für die Reinigung und Befreiung des Körpers von unerwünschten Abfällen, die sich im Körper je nach Lebensgewohnheit über die Jahre im Körper ansammeln und Krankheiten verursachen.

Panchakarma bedeutet frei übersetzt ‚fünf Handlungen‘ und steht für die 5 Wege über die eine Reinigung und Entgiftung erfolgen kann:

  1. Einläufe (Vasti)
  2. Abführen (Virechana)
  3. therapeutisches Erbrechen (Vamana)
  4. therapeutische Reinigung über die Nase (Nasya) oder
  5. Aderlass (Rakta Moksha)

Der Aderlass und auch das therapeutische Erbrechen wird in vielen Kliniken und Resorts nicht praktiziert, so war es auch bei mir in der Villa Safira. Ich war nicht böse drum.

Wie sah denn so ein klassischer Kur-Tag aus?

Frühstück von 7:30 bis 9:30 Uhr, je nachdem wann die Behandlung beginnt. Den Behandlungsplan bekamen wir beim Abendessen direkt von den Ärztinnen überreicht. Das Frühstück bestand aus 4 Gängen:

  1. einem Obstteller mit Wassermelone, Banane, Papaya, Mango und Guave
  2. einer Suppe
  3. einem Teller mit Proteinen (meist Kichererbsen oder Bohnen mit Kokosraspeln, auch mal einem Coconut-Roti oder Reis mit Gemüse) und
  4. einem Dessert.

Ja, es ist irre viel. Hungern musste ich definitiv nicht bei der Kur. Während ich die ersten Tage noch alles fleißig aufgegessen habe, reduzierte ich dann doch relativ schnell auf 2 Gänge (meist das Obst und das Dessert ☺️) um zum Mittagessen auch wieder Hunger zu haben.

Die Behandlungen waren immer am Vormittag und dauerten in der Regel ca. 2 Stunden. Manchmal ging es schon um 8:30 Uhr los, manchmal auch erst um 11:00 Uhr. Mir war der Start gegen 10:00 Uhr am liebsten. Dann musste ich nicht allzu früh zum Frühstück, was ja so gar nicht meins ist, und konnte vor und nach den Behandlungen noch etwas entspannen. Denn um 13:00 Uhr ging’s schon wieder wieder mit dem Mittagessen weiter.

Hier kommt grad übrigens so eine Gras-Fahne zu mir rüber 🙈 …wie so oft auf dieser Insel. Weil man in Thailand (als einzigem Land in Asien) seit 2022 Cannabis legal in Shops kaufen kann. Das Rauchen an öffentlichen Plätzen ist jedoch immer noch illegal.

Doch wieder zurück, zu den Behandlungen. 🙂 Die Behandlungen variierten, zum einen je nach Dosha, jedoch auch je nach Verlauf.

Genau, also vorneweg: Es gab am ersten Tag eine Anamnese durch die Ärztinnen, in der über aktuellen Beschwerden, aber auch chronische Themen gesprochen wurde. Es gab eine Pulsdiagnose, die Zungendiagnose, eine Blutdruckmessung und das Gewicht wurde festgehalten. Daraufhin wurden die Doshas ermittelt und der der gesamte Behandlungsplan erstellt.

Die Doshas

Was sind die Doshas? Die drei Doshas – Vata, Pitta, Kapha – sind die Lebensenergien, die möglichst immer im Gleichgewicht gehalten werden sollten. Ayurveda sagt, dass wenn die Energien im Gleichgewicht sind, der Mensch gesund, fröhlich und voller Vitalität ist. Wir tragen Anteile aller drei Energien in uns. Niemand ist also ausschließlich nur ein Dosha. Jedoch kann durchaus ein Dosha dominieren und vor allem je nach Lebensgewohnheit ins Ungleichgewicht geraten.

Bei mir und bei den meisten anderen Gästen ergab die Anamnese eine Vata-Pitta-Konstitution. Etwas spektisch war ich zu Beginn, weil ich weiß, dass ich durchaus auch einige Kapha-Anteile in mir trage. Doch ich bin ja hier um mich darauf einzulassen, neugierig und offen zu bleiben.

Begonnen haben meine Behandlungstage mit einer Kopf-, Gesichts- und Fussmassage und der Krönung – wie ich finde – einer Body Synchron Massage, bei der 4 Hände gleichzeitig massieren. Mit Öl wird hier nicht gespart und das Öl ist auch nicht irgendeines sondern eine ayurvedische Verkochung von unterschiedlichen Kräutern. Meist ist die Basis Sesamöl. Es hat einen sehr speziellen Geruch, den nicht alle mögen. Ich liebe diesen Geruch und hab mir auch einige Öle für Zuhause mitgenommen. Das Öl wird individuell für die Beschwerden und die Doshas ausgewählt. Der Kopf wird generell mit einem anderen Öl behandelt. Die Gesichtsmassage erfolgte mit einer sehr reichhaltigen Kräutercreme. Abgeschlossen wurde die Behandlung immer mit einem Kräuterbad. Ca. 15 Minuten in lauwarmen Wasser liegend nachruhen und das Öl einziehen lassen. Erst gegen Ende der Kur wechselte es zu einem Kräuterdampfbad, der Swedana, die mir von meiner bisher einzigen Abhayanga-Anwendung in München bislang bekannt war.

Die Massage-Behandlungen ähnelten sich, eine Kopf- und Gesichtsmassage gab es jeden Tag, die jeweils 20 Minuten dauerten. Nach meinem Darmreinigung-Tag wurde die Synchron-Massage durch eine Intensiv-Massage und eine Spezial-Massage ersetzt. Die Intensiv-Massage war identisch mit der Synchron-Massage nur mit 2 Händen und die Spezial-Massage widmete sich 20 Minuten dem Körperteil, das am meisten Beschwerden macht – bei mir der Nacken und obere Rücken.

Die Darmreinigung war – wie ich fand – relativ unspektakulär. Ich musste um 5:30 Uhr mit viel heißem Wasser zwei Kräutertabletten, die wie Lakritz aussahen, einnehmen und circa 20 Minuten spazieren gehen um die Verdauungstätigkeit anzukurbeln. Dann passierte erstmal nichts, außer dass ich zwei Stunden später ordentliche Magenschmerzen und Übelkeit bekam. Gegen 9:30 Uhr gab es eine Reissuppe. Danach ging es relativ schnell und die Darmreinigung war erfolgreich abgeschlossen. 😉 Ich ruhte mich den restlichen Vormittag aus. Um 12:00 Uhr kam das Mittagessen (Reis mit Dal) auf mein Zimmer. Am Nachmittag hatte ich zumindest noch meine tägliche Kopf- und Gesichtsmassage. Das Abendessen bestand an dem Tag – wie auch an meinem Einlauf-Tag, der am Anfang des letzten Drittels war, aus gedünstetem Gemüse. Der Kräuter-Einlauf war noch unspektakulärer. Den Einlauf mit ca. 80ml Kräuteröl gab es nach dem Mittagessen. Das Kräuteröl sollte 20 Minuten (in Seitenlage liegend) im Enddarm bleiben und wurde dann mit dem nächsten Toilettengang wieder ausgeschieden.

Etwa in der Hälfte der Kur, wurde die Intensiv-Massage durch eine Kräuterstempel-Massage ersetzt. Kräuter waren dabei in Baumwollstoff eingewickelt und zu Stempeln geformt. In heißem Dampf erhitzt wurde der ganze Körper damit „abgestempelt“ und behandelt. Zwischendrin kam noch der im Ayurveda so bekannte Stirnöl-Guss (Shirodhara) dazu. Die Stirn, genauer gesagt das 3. Auge, wird dabei 20 Minuten lang mit heißem Öl berieselt. Der Stirnöl-Guss soll das 3. Augen öffnen, harmonisierend und entspannend auf das Nevensystem wirken und Beschwerden wie innere Unruhe, Schlaf- und Konzentrationsstörungen lindern. Ich fand es nicht sonderlich angenehm und hab auch keine Veränderung wahrgenommen. Ich war nicht traurig, als er wieder abgesetzt wurde. Auch das Shirovasti (ein Kopfeinlauf), die Krönung mit einem Bananenblatt und einer Kräuterpaste auf dem Kopf, blieb für mich ohne spürbare Wirkung.

Super fand ich die Powder-Massage. Dabei wurde ich mit einer braunen Kräuter-Öl-Paste eingerieben und massiert. Zum einen hatte es einen Peeling-Effekt für die Haut und eine – wie ich finde – sehr wärmende und reinigende Wirkung. Damit hat auch die Kur abgeschlossen. Für mich das perfekte Finish im Reinigungsprozess. Natürlich neben dem Blütenbad, das es an meinem letzten Tag gab, nachdem ich nochmal eine letzte Body-Snychron-Massage bekommen habe. Love it… 🤩 …and definitely miss it!

Ursprünglich war das Blütenbad das „Bad der Königinnen und Könige“ – heute ist das Blütenbad der krönende Abschluss einer jeden ayurvedischen Kurbehandlung. Es ist wirklich großartig inmitten wundervoller Blüten zu liegen und das neu gewonnenes Wohlgefühl zu genießen.

Zu der täglichen Behandlung gehörte auch eine Arztkonsultation, bei der immer der Blutdruck gemessen wurde, der Stuhlgang, Schlaf und aktuelle Problematiken besprochen wurden. Die sich dann ggf. auf die Anpassung der unterstützenden Kräuter-Medizin, die wir morgens und abends bekamen, auswirkte.

Nachdem ich jetzt hier intensiv auf den Behandlungsverlauf eingegangen bin, nochmal zurück zum Tagesablauf:

Wie schon oben erwähnt, gab es immer zwischen 12:30 und 14:30 Uhr Mittagessen, 2 Gänge:

  1. Reis mit 5 verschiedenen Gemüsebeilagen (Dal, unterschiedliche Currys, für mich oft Lasia-Root – weil das gut für meine Verdauung ist)
  2. Dessert

Der Nachmittag war frei. Um 16 Uhr gab es Yoga am Strand. Der Platz war großartig – mit Strandblick, die Yogaklasse jedoch etwas gewöhnungsbedürftig 😉 Unterrichtet hat Darshana, so heißt der Yogalehrer, klassisches Hatha Yoga. Soweit so gut. Das unterrichte ich ja auch. Doch unsere westliche Art und Weise des Praktizierens unterscheidet sich deutlich zur indischen. Während ich im Yoga immer erstmal mobilisiere um für die folgenden Asanas beweglicher zu sein, wurde hier nach dem angestimmtem „Om“ gleich durchgestartet. 3 Runden Sonnengruß und dann ging es durchaus auch schon gleich in die Krähe oder den Kopfstand, also definitiv Advanced-Position. Auch machte die von ihm gewählte Abfolge der Asanas für mich keinen Sinn. Tatsächlich hatte er einfach keine Struktur und hat das gemacht, was ihm gerade eingefallen ist oder wir uns gewünscht haben. Meist hatte ich jedenfalls – und ich bin alles andere als unbeweglich – danach Schmerzen, vor allem im Nacken. Yoga ist also nicht gleich Yoga und vor allem sind unsere westlichen Körper durch das viele Sitzen auf Stühlen (und nicht auf dem Boden, wie es hier üblich ist) steif und die Muskeln verkürzt.

Nachdem ich ihm und mir in der ersten Woche noch mehrere Chancen gegeben habe, gestaltete ich in der zweiten Woche oft meine eigene Bewegungseinheiten, entweder auf meinem Zimmer oder am Strand einfach schon etwas früher. Das TukTuk-Shuttle hat uns ja zu jeder gewünschten Zeit zum Strand gebracht. Meistens hab ich es jedenfalls genossen zumindest einmal am Tag das Resort zu verlassen, entweder zu einem Strandspaziergang, zum Besuch eines Tempels oder der nahe gelegensten „Stadt“ Aluthgama. Bei dem Wort Stadt stellen wir uns ja einen ganz netten Stadtkern mit einer Fußgängerzone vor, wo man vielleicht sogar draußen in einem Café oder Restaurant sitzen kann, alles schön und entspannt ist. Deshalb ist Stadt auch in Anführungszeichen gesetzt. 😉 Aluthgama bietet all das jedenfalls nicht. Es ist schmutzig und hektisch. Die Läden liegen alle an der Hauptverkehrsstraße, schlendern ist hier nicht wirklich drin. Man fährt mit TukTuk oder Roller einfach gezielt zu dem gewünschten Laden. In den größeren Städten Sri Lankas (Colombo oder Galle) mag das vielleicht anders sein; Aluthgama ist mit ca. 56.000 Einwohner auch eher klein und unbedeutend.

Das Abendessen mit 3 Gängen gab es ab 19:00 Uhr und danach war der Tag auch beendet. Meist lag ich um 21:00 Uhr bereits im Bett mit Buch und dem Handy um die Story des Tages zu gestalten und loszuschicken.

Die Essen, insbesondere das Abendessen war für mich ein Highlight, weil es einfach wirklich immer lecker war und wir alle (zumindest alle Gäste unseres Hauses, maximal 8) nach einem meist doch sehr erfüllten Tag zusammenkamen und uns austauschen konnten. Die Ärztinnen kamen, haben sich nach unserem Wohlbefinden erkundigt und uns den Plan für den nächsten Tag gegeben, der dann die nächsten Minuten zum Gesprächsthema wurde „Wer ist wann dran?“. Eine schönes Ritual. Und das Essen in Gemeinschaft ist doch einfach was sehr Schönes.

Beim Frühstück wäre ich allerdings oft lieber alleine gewesen. Davon abgesehen, dass mir die Frühstückszeit eh viel zu früh war (zuhause frühstücke ich in der Regel nicht vor 10:00 Uhr), habe ich morgens einfach gerne meine Ruhe, bleibe bei mir und starte bewusst in den Tag.

Mein Fazit nach den 14 Kur-Tagen

Meine Haut hat sich selten weicher und geschmeidiger angefühlt. Meine Haare sind weich und voll. Meine Fingernägel noch kräftiger als sie eh schon sind. Meine Gesichtshaut ohne größere Unreinheiten und trockene Stellen. Ich habe keine Blähungen und ein ganz natürliches Hungergefühl. Keinen Heißhunger. Auch hier am 4. Tag auf Thailand habe ich noch keine Schokolade gegessen und auch keinen Kaffee getrunken, weil ich einfach kein Bedürfnis danach habe. Mein Nervensystem, das aufgrund der letzten ereignisreichen letzten Monate am Anschlag war, konnte deutlich entschleunigen und runterfahren – allein schon durch das viele Ruhen und ja, einfach Nichtstun, das mir sonst zuhause wirklich mehr als schwer fällt.

Die Kommunikation war teilweise sehr schwierig, insbesondere beim Arztgespräch hat sich das bemerkbar gemacht. Die Ärztinnen konnten zwar einige Brocken deutsch, jedoch nur mäßig gut englisch. Bei wirklich schwerwiegenden Beschwerden stelle ich mir das sehr schwer vor. Zumal ich den Eindruck hatte, dass die Sri Lankischen Ärztinnen nicht besonders mit unseren westlichen Beschwerden vertraut waren. Auf mein Thema Zähneknirschen und das Fragen nach einer Massage der Kiefermuskulatur sage sie nur „Don‘t do that. That‘s not good.“ 🙈 Ja, ich weiß und  mache das auch nicht mit Absicht.

Auch den Masseuren (zumindest meinem) war die Massage der Kiefermuskulatur nicht bekannt. Bei den Masseuren gab es – wie es ja immer ist – Unterschiede in Art und Druck der Behandlung. Jeder hatte jedoch seine Stärken und ich fand, dass sie alle sehr gute Arbeit gemacht haben. Es gab 3 Frauen und 3 Männer die massiert haben. Da es im Resort einen deutlichen Frauen-Überschuss gab (welch‘ Wunder 😉) wurde ich nach meiner Zustimmung den Männern zugeteilt.

Das Haus, die Villa Safira, fand ich großartig. Um genau zu sein waren es zwei Häuser. Eines hatte 4 Zimmer; das Haus, in dem ich war, 6. Die Behandlungsräume lagen dazwischen. Durch die Lage im Landesinneren war es abgesehen von den Tiergeräuschen – insbesondere des Pfaus – sehr ruhig. Und trotzdem war der Strand mit dem TukTuk in 5 Minuten erreichbar. Durch die Größe (besser gesagt „Winzigkeit“) war es sehr persönlich. Alle kannten unsere Namen und auch wir kannten uns untereinander gut, zumindest innerhalb unseres Hauses. Der Service war großartig. Machmal – besonders am Anfang – war es mir zu viel, da ich das so gar nicht kannte. Zweimal am Tag kamen die Room Boys aufs Zimmer haben das Bad geputzt, neue Handtücher gebracht und das Wasser, sowohl die Thermoskanne, als auch die normale Wasserflasche, aufgefüllt. Abends wurde das Bett mit Moskitonetz vorbereitet. Nach der Behandlung gab es immer eine Kokosnuss aufs Zimmer. Und alles andere was man wollte gab es auch – abgesehen von Kaffee, Schokolade und Eis 😅. Nein, natürlich musste es dem Ablauf der ayurvedischen Kur entsprechen.

Der Hotelmanager kam auch mindestens einmal am Tag vorbei. Der hat mich übrigens auch an meinem ersten Tag mit seinem Privatauto nach Aluthgama runtergefahren, damit ich mir neue FlipFlops kaufen kann.

Das Personal in Summe war super freundlich, weil das die Sri Lanker einfach generell sind. Jedoch weiß man hier auch nie, was sie sich wirklich denken und ob das Grinsen nicht auch einfach aufgesetzt ist. Das ist halt die Kultur. Mich hat es manchmal schon sehr gefordert und ja genervt, weil ich hin und wieder eben für mich sein wollte. Gerade bei mir – mit meiner Gartenterrasse – war ständig jemand um mich herum zum Laub fegen und Palmen schneiden, und ach was denen sonst noch so alles einfiel. Durchaus auch immer wieder dann wenn ich mich im Zimmer gerade umgezogen habe. 🙃

Neben den Behandlungen, Yoga-Sessions, Essen und dem ein oder anderen Ausflug in die Stadt, gab es auch den Besuch zwei ganz nahgelegener buddhistischer Tempel – einfach wundervolle Energieorte – und definitiv ein Highlight: den Besuch einer Schildkröten-Farm ♥️

Wieder zurück in Thailand

3 Stunden, ein Getränk und ein Essen später – es gab Fried Rice mit Gemüse – sitz ich immer noch auf meinem Platz, ohne dass ich angesprochen wurde, ob ich was bestellen oder zahlen möchte. Draußen ist es dunkel geworden und ich mache mich jetzt auf den Rückweg. Schlendere am Strand zurück – wie schön das hier machen zu können (in Sri Lanka undenkbar, weil es dort zu gefährlich ist, nicht nur wegen der freilaufenden Hunde) – und bummel ein letztes Mal über den Night Markt zurück zu meinem Bungalow. Werde mir dort wohl noch einen Portion Mango Sticky Rice und ein Brot für mein Frühstück kaufen.