Morgenroutine: Starte deinen Tag bewusst
„Leben jeden Tag als ob es dein Letzter wäre.“ Wer kennt dieses Sprichwort nicht. Doch lässt sich das jeden Tag umsetzen? Eine bewusste Morgenroutine ist dafür ein guter Anfang. Denn wie wir unseren Tag starten hat große Auswirkungen auf unsere Energie und die Stimmung des gesamten Tages.
Eine ganz ‚normale‘ Morgenroutine
Liegen bleiben, auch wenn dein Wecker schon 3x geklingelt hat, dann Zähne putzen, duschen, Radiohören im Bad, Handy checken oder auch Social Media, Kinder wecken, frühstücken, Kaffee trinken, Zeitung lesen, Brote für die Kinder schmieren, Kinder zur Schule bringen… und dann rein in den Arbeitsalltag.
Wie sieht deine Morgenroutine momentan aus?
- Welche Tätigkeiten davon machst du bewusst?
- Welche tun dir gut, also schenken dir positive Energie?
- Welche tust du nur für dich?
Meistens verläuft unsere Morgenroutine ganz unbewusst. So ist das mit Dingen, die wir schon seit Jahren so machen. Wir denken nicht mehr darüber nach, machen einfach das was ansteht. Ich nenne das Hamsterrad. Denn so geht es im Zweifel den ganzen Tag weiter.
Wir treffen kaum bewusste Entscheidungen. Vielleicht noch darüber, was wir essen wollen. Manchmal jedoch wird uns sogar das vorgegeben, durch eine Kantine oder die eigene Familie. Wir erledigen einfach die Dinge, die eben erledigt werden müssen.
Neue Morgenroutine etablieren
Versteh‘ mich nicht falsch. Es ist partout nicht schlecht. Routinen sind ja dafür da, uns Entscheidungen abzunehmen und uns Sicherheit zu geben. Und es gibt auch einfach viele Dinge, die zu erledigen sind. Doch was wir machen dürfen, ist es, unsere langjährigen Routinen zu hinterfragen.
- Stärken mich meine bisherigen Routinen?
- Was gibt mir Kraft und neue Energie?
- Wie kann ich diese Dinge in meinen Alltag einbauen?
Bringe damit Bewusstsein in deine Routinen und schmeiße die Routinen, die dir nicht gut tun und nicht zwingend sein müssen, über Bord.
Verabschiede dich von Gewohnheiten, die dir nicht gut tun
Ein Beispiel: Snozzen. Dein Wecker klingelt. Du wälzt dich im Bett, magst einfach nicht aufstehen. Schlägst ihn mehrfach aus. 20 Minuten später quälst du dich schließlich etwas matschig und frustig aus dem Bett und bist nicht wirklich motiviert für diesen Tag. Eins ist garantiert: Nach dem Gesetz der Anziehung wird es dann auch kein guter Tag werden.
Versuche stattdessen früher ins Bett zu gehen und dadurch morgens besser und früher rauszukommen. Frag’ dich selbst: Bist du abends zwischen 22 und 24 Uhr noch produktiv? Was tust du, was du nicht am nächsten Morgen in aller Frische tun könntest?
Früh aufstehen – Vata-Zeit nutzen, um in den Tag zu starten
Für mich war das frühere Aufstehen der Gamechanger. Nicht zuletzt hat das Ganze auch etwas mit Ayurveda und der Dosha-Uhr zu tun. Das würde jetzt jedoch den Rahmen sprengen und wird Thema eines separaten Blog-Artikels sein.
Auch wenn es, gerade im Winter, nicht immer einfach ist die warme kuschelige Höhle zu verlassen. Ich weiß, an den Tagen, an denen ich früh und unmittelbar mit meinem Wecker aufstehe, meine energetisierende Morgenroutine mache, bin ich wesentlich produktiver. Dinge fallen mir leichter. Ich bin zufriedener.
Also stehe ich – verdammt nochmal – gleich auf, wenn es klingelt 😉
Geduldig bleiben
Überfordere dich nicht und erwarte nicht zu viel. Jede Veränderung braucht Zeit. Um eine Morgenroutine nachhaltig zu etablieren beginne mit nur einer neuen Sache für ca. 5-10 Minuten. Erst wenn es es für einige Wochen gut klappt, nehme eine weitere Routine hinzu. Und so steigere dich, wie es sich für dich gut anfühlt.
„Wahres Yoga dreht sich nicht um die Form deines Körpers,
sondern um die Form deines Lebens.“
Aadil Palkhivata
9 Tipps für deine eigene Morgenroutine
Ich stelle dir einige Möglichkeiten vor, von denen ich selbst mittlerweile sehr viele in meiner eigenen Morgenroutine eingebaut habe. Schaffe dir dein ganz individuelles morgendliches Ritual.
Wähle Tätigkeiten dir die helfen, den Tag voller Energie und Fülle zu beginnen, mit denen du dich wohlfühlst und die du gut in deinen Alltag integrieren kannst.
1. Zähne putzen & Zunge schaben
Über Nacht sammeln sich im Mund Schlackenstoffe an, die wir nicht wieder runterschlucken, sondern möglichst zeitnah nach dem Aufstehen ausspülen möchten. Zähne putzen steht ohnehin schon auf der morgendlichen ToDo-Liste. Eine sinnvolle Ergänzung dazu ist das Zungenschaben, mit dem du auch von deiner Zunge Beläge und Bakterien gut entfernen kannst. Beugt außerdem Mundgeruch vor.
2. Neti bzw. Nasendusche (Reinigung von Nasen- und Rachenraum)
Super zur kalten Jahreszeit, bei Erkältungen, verstopfter Nase oder bei generell trockenen Nasenschleimhäuten. Die Spülung mit warmem Salzwasser löst Staub, Pollen und Verkrustungen, befeuchtet die Nasenschleimhaut und stärkt ihre Abwehrfunktion.
Vielleicht ist dir bislang nur die Nasendusche ein Begriff. Ich schwöre auf die Reinigung mit dem Neti Pot, da einfacher und hygienischer.
3. Lauwarmes Wasser trinken
Über Nacht ruhen unsere Verdauungsorgane, unser ganzes Verdauungssystem fährt runter. Um es morgens sanft zu wecken, vorzubereiten auf dein Frühstück, auf den Tag, ist es super erstmal ein Glas lauwarmes Wasser (ungefähr in Körpertemperatur) zu trinken. Lauwarm deswegen, weil unsere Verdauung keine Energie aufbringen muss um heißes Wasser runter zu kühlen oder zu kaltes Wasser zu erwärmen.
Übrigens solltest du die Hälfte deines Tagesbedarfs an Flüssigkeit bereits bis zum Mittag getrunken haben.
4. Intention setzen
Starte deinen Tag mit einer bewussten Absichtserklärung, einem festen Entschluss. Stelle dir vor mit welcher Energie, du durch deinen Tag gehen möchtest und formuliere einen konkreten Satz. Verbinde dich dabei mit deinem Herzraum. Lass die Intention aus deinem Herzen kommen und wiederhole den Satz mehrmals im Stillen. Damit richtest du dein Bewusstsein ganz gezielt in die von dir gewollte Richtung.
Hier einige Beispiele für eine Intention:
Ich gehe mit Leichtigkeit durch den Tag.
Ich richte meinen Fokus auf Möglichkeiten und Lösungen.
Ich bin voller Vertrauen.
Ich bleibe bei mir.
Ich treffe mutige Entscheidungen.
Ich wachse heute über mich hinaus.
Ich bin neugierig und offen für Neues.
Ich bestimme meine Grenzen.
Rufe dir deine Intention im Laufe des Tages immer wieder in Erinnerung und bleibe fokussiert.
5. Visualisieren
Eine wundervolle und ganz einfache Übung:
„Finde einen bequemen Sitz und schließe deine Augen. Dann visualisiere dir deinen perfekten Tag. Beginne damit was passiert, wenn du deine Morgenroutine beendet hast. Wer die heute begegnet? Welche positiven Nachrichten du erhältst oder selbst verkünden kannst? Welche Türen sich öffnen? Welche Möglichkeiten bieten sich dir heute in einer beruflichen oder privaten Situation? Male dir deinen perfekten Tag in den schönsten und buntesten Farben. Sei nicht zurückhaltend, sondern träume groß. Nimm diese wunderbare Energie und dein Lächeln auf den Lippen mit in deinen perfekten Tag.“
6. Bewegung
„Auch Katzen strecken und recken sich morgens erstmal nach dem Aufstehen“ hat mal eine Physiotherapeutin zu mir gesagt.
Bewegung mobilisiert und energetisiert und hält unseren Körper gesund und fit. Mit Bewegung in den Tag starten gibt ein gutes Gefühl und es aktiviert unseren Körper.
Suche dir etwas aus, was dir wirklich Spaß macht, denn nur so wirst du es auch nachhaltig in deine Morgenroutine und in deinen Alltag integrieren können, zum Beispiel:
- Yoga (ein Beispiel für einen Morning Flow findest du auf meinem YouTube-Kanal)
- Stretching
- Joggen oder Walken
- ein Spaziergang in der Natur
- Tanzen auf deinen aktuellen Lieblingssong
7. Atmen
Unsere Atmung. So unbewusst und doch überlebensnotwendig. Im Alltag atmen wir oft unbewusst, meist zu flach und zu kurz. Dabei ist unsere Atmung so wesentlich für die Funktion aller Organe und die Entspannung unseres Nervensystems.
Deshalb schenke dir morgens ein paar ganz bewusste Atemzüge:
In einem aufrechten bequemen Sitz (auf deinem Meditationskissen oder einem Stuhl) lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Atmung. Beobachte ihn erstmal, am besten mit geschlossenen Augen, um deine Aufmerksamkeit ganz nach innen zu richten.
Atmest du in den Bauch oder in die Brust? Ist dein Atem flach oder tief, schnell oder langsam, laut oder leise?
Dann lassen deinen Atem durch die Nase ein und wieder ausfließen und beginne deine Atemzüge im Stillen zu zählen. Auf 4 atmest du ein; auf 8 ganz langsam wieder aus.
Ist die Ausatmung auf 8 zu lange, dann beginne mit einer Ausatmung auf 6 und arbeite dich langsam ran an die 8.
Bleibe für 10-20 Atemzüge in diesem Rhythmus und spüre wie sich dein Puls, dein Körper und dein Geist beruhigen.
8. Journaling
Schreiben hat eine heilsame Wirkung. Schreiben macht Unbewusstes bewusst. Deshalb schreibe deine Ziele und Wünsche für den Tag, für die kommende Woche auf. Es gibt wundervolle Journals auf dem Markt, die bereits eine Struktur vorgeben oder du gestaltest dir dein ganz individuelles Notizbuch.
Fragen, die du dir während des Journalings stellen kannst:
- Wofür bin ich dankbar?
- Mit welchem Gefühl, welcher Qualität möchte ich heute in den Tag gehen (deine Intention)?
- Wofür möchte heute losgehen? Für was möchte ich mich stark machen?
- Was ich heute dazu beitragen um einen Unterschied auf dieser Welt zu machen?
- Was sind meine kurz-, mittel- und langfristigen Ziele?
9. Lesen
Wenn du gerne liest, dann nimm dir morgens Zeit einige Seiten aus deinem Lieblingsbuch zu lesen. Mache dir einen Tee und mache es dir auf dem Sofa, im Sessel gemütlich. Genieße die Ruhe mit einer schönen inspierenden Geschichte oder einem Sachbuch, das dich in deiner persönlichen Entwicklung weiterbringt. Etwas, dass dich positiv in den Tag schickt und begleitet (nicht die Zeitung ;-)).
Fazit
Warum ist eine bewusste Morgenroutine wichtig?
Du setzt damit den Grundstein für die Stimmung deines restlichen Tages.
Du bist motivierter und produktiver. Dinge gehen dir leichter von der Hand. Das macht dich zufriedener in allen Lebensbereichen und diese positive Energie strahlst du aus.
Du tust dir etwas Gutes, indem du dir selbst schenkst Zeit und Aufmerksamkeit schenkst.
Dran bleiben und Spaß haben
Wähle die Tätigkeiten, die du gerne tust. Deine Morgenroutine soll positiv sein. Sie soll dir Spaß bringen.
Überfordere dich nicht und nehme dir Zeit. Beginne mit nur einer neue Sache für ca. 5-10 Minuten. Wenn es für einige Wochen gut klappt, dann erst nehme eine weitere Routine hinzu.
Hinterfrage deine Routinen immer wieder Routinen. Tut mir das gut, was ich da tue? Unsere Bedürfnisse ändern sich im Laufe der Jahre. Was vor einigen Jahren noch geklappt hat, funktioniert heute vielleicht nicht mehr.
Deshalb bleibe immer neugierig. Andere deine Routinen, wenn du das Gefühl hast, dass sie dir nicht mehr gut tun. Probiere Neues aus und habe Spaß daran!
Von Herzen alles Liebe
Sandra