Es ist Samstagmittag, ich sitze in meiner Stamm-Bar Nang Sabei, unweit von meiner Unterkunft, mit Blick auf den Strand und das Meer und habe mir gerade eine Smoothie-Bowl bestellt. Erst heute Abend steht wieder ein Programm-Punkt an: Contact Impro, eine Form von improvisiertem Partner-Tanz.

Nachdem in den letzten Wochen sehr viel (in mir) passiert ist, fühle ich, dass es mal wieder Zeit für ein paar Worte auf diesem Kanal ist.

4 Wochen bin ich nun auf der Insel

…und es ist spannend wie sich meine Wahrnehmung und mein Gefühl für die Insel Woche für Woche verändert. Wie ich mittlerweile angekommen bin und mich in einem zweiten Hause fühle. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht irgendwo am Strand, in einem Cafe, im 7 Eleven Supermarkt, eine Person treffe, die ich kenne oder zumindest schonmal gesehen habe. Ich liebe dieses Gefühl. Ich kann mich noch erinnern, wie ich das in Bonn zum ersten Mal hatte und mich dabei sofort zuhause und zugehörig gefühlt habe. Ja, und ich glaube das ist einer der Gründe warum es viele Menschen immer wieder nach Koh Phangan zieht. Es ist für viele ein zweites Zuhause (geworden)!

Beim Frühstück saß ich heute mit Ari, einem Griechen zusammen. Ich hab ihn bei einem der Kurse im Samma Karuna (einer wundervollen spirituellen Community in Sri Thanu) kennengelernt und dann zufällig in meinem Hotel wiedergesehen. Wir haben über die Insel philosophiert, über die Energie hier, die Lebendigkeit, die Fülle, die Masse an Angeboten und damit auch das sehr hohe Maß an Yang-Energie (eine pushende, aktive Energie). Alles ist ständig in Bewegung. Ort der Stille sind selten und dürfen aktiv gesucht werden. Ich bin dankbar, dass ich von Natur aus eine ganz gute Erdung habe. Bemerke aber auch wie ich immer wieder den Rückzug und die Stille für mich brauche und suche und mir das Erde-Element – der kühlende Wald, die Bäume, die frische Waldluft – tatsächlich fehlt.

Paradies im doppelten Sinne

Die Verlockung hier ist sehr groß und die Gefahr sich selbst im ständigen Tun, im Höher-Schneller-Weiter-Modus, im Konsum von Workshops zu verlieren. Es ist nicht nur ein tropisches Paradies – es ist auch ein Paradies der persönlichen Weiterentwicklung.

Auch ich hab in den letzten Wochen einige Events besucht. Das besonderste und mich berührenste Event war die Tantra from the Heart-Immersion bei Leonie. Die 4,5 Tage waren unglaublich intensiv, emotional, schmerzhaft und voller Liebe – genau wie das Leben selbst es ist.

Was ist Tantra?

„Bei Tantra geht es darum, Präsenz und Liebe zu verweben, die männlichen und weiblichen Energien zusammenzubringen.“

Leonie, Tantra from the Heart

Für mich ist Tantra in erster Linie die Verbindung zu mir selbst, mit meinen Bedürfnissen und Wünschen, die Wahrnehmung meiner persönlichen Grenzen. Darauf aufbauend kann eine ehrliche und respektvolle Verbindung zu anderen Menschen entstehen. Tantra ist bedingungslose (und nicht nur körperliche) Liebe!

Wenn alle Menschen Tantra praktizieren würden, wäre die Welt definitiv ein besserer Ort!

Mit jedem besuchten Event, jedem Kontakt, dem Beobachten meiner Reaktionen, meiner Emotionen, meiner Gedanken und jeder daraus gewonnenen Erkenntnis habe ich in den letzten Wochen unglaublich viel über mich gelernt… über meine Werte, meine Grenzen, meine Bedürfnisse, meine Sehnsüchte.

Und habe wundervolle, inspirierende Menschen kennengelernt, mit denen ich nach wie vor im Austausch bin und wir uns manchmal (sofern sie noch hier sind) auf der Insel treffen, um unsere Erfahrungen zu teilen oder uns einfach eine Umarmung zu schenken.

Ich freue mich darauf noch weitere 3 Wochen auf dieser Insel zu haben. Spätestens am 3. April muss ich aus Thailand ausreisen. Mal sehen wo mich dann hinzieht.